er 1996 von Manfred Schmidt bei den Vorbereitungen zur 725-Jahrfeier aus Anlaß der ersten urkundlichen Erwähnung der Kirche 1271 wiederentdeckte Patronatsname St. Margaretha führte am 13. Juli 1997 zur Benennung in „Evangelische Margarethenkirche Krofdorf“. Gleichzeitig wurde die Gleiberger Kirche nach ihrem historischen Patronatsnamen benannt in „Evangelische Katharinenkirche Gleiberg“.
Die aus römisch-katholischer Zeit stammende Patronatsbezeichnung war im Zuge der Reformation aus dem Bewußtsein der evangelischen Bevölkerung gewichen. Dennoch fand lange Zeit noch am Margarethentag (lokal hier 13.7. statt 20.7.) das Kirchweihfest (Kirmes) statt. Ein Dokument fügt in Bezug auf die an der Krofdorfer Kirche 1513 begonnenen Baumaßnahmen die Bezeichnung „hellige Jungfrauw Sanct margaretha patron“ hinzu.
1520 noch wird eine Margarethenstatue in der Kirche erwähnt.
Die heilige Margarethe von Antiochia wird zu den 14 Nothelfern gezählt. Der Legende nach soll sie den Märtyrertod gestorben sein (+307). Sie wurde als Patronin der Bauern, Jungfrauen, Gebärenden und unfruchtbaren Ehefrauen verehrt. Mit dem ihr zugeschriebenen Symbol des Drachens, korrespondierend mit dem Kreuzzeichen, gilt sie als Überwinderin des Bösen. Selbst in größter Anfechtung des Glaubens hält sie am Glauben fest und erinnert so an das biblische Wort: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat!“ (1 Joh. 5,4b).
Als Gemeinde glauben wir, daß positive Vorbilder uns Wegweiser im Glauben sind. Darum haben wir mit der Rückbenennung ein Zeichen setzen wollen.
Verwendete Literatur u.a.
H.-Chr. Barnikol, Evangelische Kirchengemeinde, in: J. Leib, Krofdorf-Gleiberg zwischen Tradition und Fortschritt (Heimatbuch zur 1200-Jahrfeier) 1974
M. Schmidt, 1271-1996. 725. Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung der Krofdorfer Kirche (Hrsg. Kirchengemeinde)
Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 1982